Hebräer 1:4-13 I E3 // Vers für Vers durch die Bibel Podcast mit Karl Michael Pilsl

Wir befinden uns im Brief an die Hebräer und wissen bereits, dass der Verfasser Jesus liebte und sich perfekt im AT auskannte, es jedoch ziemlich sicher nicht Paulus gewesen sein kann. Es handelt sich um einen Brief der Ermutigung, geschrieben an jüdische Christen, welche durch Verfolgung großem Druck standhalten sollten.

In Hebr 1,1-3 sowie auch in Joh 1,1-3 und Kol 1,15-17 lesen wir über die große, herrliche Gottheit Jesu. Er ist die finale Offenbarung, der einzige und höchste Prophet Gottes, Botschafter (=Apostel), König und Herrscher über allen und allem.

„Er ist das vollkommene Abbild von Gottes Herrlichkeit, der unverfälschte Ausdruck seines Wesens. Durch die Kraft seines Wortes trägt er das ganze Universum. Und nachdem er das Opfer gebracht hat, das von den Sünden reinigt, hat er den Ehrenplatz im Himmel eingenommen, den Platz an der rechten Seite Gottes, der höchsten Majestät.“ (Hebr 1,3 NGÜ)

Ihm ist alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben (Vgl. Mt 28,18) und sogar das Gericht ist ihm übergeben, er ist der höchste Richter. (Vgl. Joh 5,22).

Jesus selbst sprach zu seinen Jüngern: „Wenn ihr erkannt habt, wer ich bin, dann habt ihr auch meinen Vater erkannt. Schon jetzt erkennt ihr ihn und habt ihn bereits gesehen. … Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen!…“ (Joh 14,7-9 NeÜ)

Die Verse 4 bis 13 handeln von der Erhabenheit Jesu über die Engel. Heutzutage ist Engelsanbetung ein Teil vieler gläubiger Menschen. Sie geben Engeln einen falschen Platz, denn sie sind zwar beeindruckende göttliche Geschöpfe, aber im Unterschied zu Jesus sind sie (seine) Diener. Immer wieder erscheinen sie den Menschen, um ihnen Botschaften zu überbringen oder zu helfen. Sie unterstützen z.B. Mose bei der Gesetzgebung am Berg Sinai. (Vgl. Gal 3,19 , 5.Mose 33,2)

Im AT gibt es immer wieder Verbindungen zu Jesus, und der Verfasser des Hebräer-Briefes zeigt uns gekonnt die Schatten Jesu darin. Im Folgenden möchten wir dir 7 Passagen aus dem AT aufzeigen, die die Vormachtstellung Jesu über Engel und über alles demonstrieren.

Jesus hat einen besseren Namen, er ist der Erstgeborene, weil er vor allem anderen war. (Vgl. Kol 1,15-16, Röm 8,29)

In Psalm 2,7 spricht Jahwe direkt zu Jesus und nennt ihn seinen Sohn. In Hebr 1,5 zitiert der Verfasser das zweite Buch Samuel 7,14, wo Gott ebenfalls Jesus seinen Sohn nennt.

Jesus wird von den Engeln angebetet.

In Offenbarung 4 und 5 lesen wir über mächtige Geschöpfe und Engel, die den Thron anbeten, und im Hebr 1,6 wird der Psalm 97,7 der Septuaginta (= griechisches AT) zitiert, wo es heißt: „ Alle Engel Gottes sollen ihn anbeten!” (Hebr 1,6 NeÜ)

„Die Engel werden als Diener bezeichnet; es heißt in der Schrift: »Gott macht seine Engel zu Sturmwinden, seine Diener zu Feuerflammen«“ (Hebr 1,7 NGÜ, im AT: Psalm 104,4)

Er ist der göttliche König und regiert die Engel. (Verse 8 und 13, im AT: Psalm 110,1)

Die Verse 10 bis 12 im Brief an die Hebräer weisen auf Jesus als den Schöpfer hin und zitieren Psalm 102,26-28.Jesus hat die Engel erschaffen. Wir wollen IHN anbeten und SEINE Herrlichkeit und Taten würdigen. Psalm 45,7-8 wird ebenfalls im Hebräer zitiert und weist auf die Herrschaft und Vormachtstellung Jesu hin. (Vgl. Hebr 1,8-9)

Jesus ist überall im AT zu finden, und der Hebräer zeigt die Präsenz und die Ewigkeit des Herrschers, des Schöpfers in verständlichen Zusammenhängen.

Lies mit uns im Hebräer und werde kundig im AT, lass dich ermutigen von der Geschichte und der Jesus-Nachfolge!

„Denn eines müssen wir wissen: Gottes Wort ist lebendig und voller Kraft. Das schärfste beidseitig geschliffene Schwert ist nicht so scharf wie dieses Wort …“ (Hebr 1,4 NGÜ)

© Text von Stefanie Nicole.

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