Einleitung des Hebräerbriefes I E1 // Vers für Vers durch die Bibel Podcast mit Karl Michael Pilsl

Wir starten mit einem ganz besonderen Brief den nächsten Podcast „Vers für Vers durch Hebräer“, der im Kanon an die paulinischen Briefe anschließt.

Um den Brief an die Hebräer besser zu verstehen, ist es wichtig, die geschichtlichen Hintergründe zu kennen.

Es wird vermutet, dass der Brief zwischen 50 und 90 n. Chr. entstanden ist, wobei wir am ehesten auf die Zeit um 60 n. Chr. kommen, da der große Fall Jerusalems von 70 n. Chr. mit keinem Wort erwähnt wird. Es steht außerdem nicht fest, wer der Autor war. Wir sind der Meinung, dass nicht Paulus der Verfasser war, aber eine von ihm stark beeinflusste und im Glauben gefestigte Person. Viel wichtiger als der Autor sind der Anlass und die Botschaft des Briefes.

Empfänger des Briefes sind Hebräer, also jüdische Christen, vielleicht eine kleine Hausgemeinde, die zur Zeit des Kaisers Nero einem großen Verfolgungsdruck ausgesetzt und dadurch entmutigt und zweifelnd waren. Sie liefen Gefahr, als junge, neue Christen wieder zurückzufallen in das Judentum, was gesetzlich erlaubt war. Der Brief soll sie ermutigen, nicht aufzugeben und abzukommen vom richtigen Weg und sie gleichzeitig davor warnen, sich von Jesus abzuwenden.

Anders als die paulinischen Briefe beginnt der Brief an die Hebräer nicht mit einem Gruß an die Gemeinde, sondern mit lobpreisenden Worten, die Jesus als den Höchsten, den Schöpfer und das größte Opfer darstellen.

„Früher hat Gott viele Male und auf vielfältige Weise durch Propheten zu unseren Vorfahren gesprochen. Jetzt, am Ende dieser Zeiten, sprach er durch den Sohn zu uns. Ihn hat er zum Erben über alles eingesetzt, ihn, durch den er das ganze Universum erschuf. Seine Herrlichkeit leuchtet aus ihm, und sein Wesen ist ihm völlig aufgeprägt. Durch die Macht seines Wortes trägt er das All. Und nachdem er das Opfer gebracht hat, das von Sünden reinigt, hat er den Ehrenplatz im Himmel eingenommen, den Platz an der rechten Seite der höchsten Majestät.“ (Hebr 1,1-3 NeÜ)

Im Mittelpunkt steht die Herrlichkeit und Position Jesu Christi und was er für uns getan hat. Durch Vergleiche zum Alten Testament gelingt es dem Verfasser, Verbindungen zum neuen Bund (NT) herzustellen und Jesus Christus hervorzuheben, zu erheben und ihn über alles zu stellen, auch über die Torah. (Vgl. Hebr 3+4)

Jesus ist BESSER als das, was war, und Jesus ist unser Hohepriester, der sich selbst geopfert hat für uns. Durch diesen neuen Bund erhalten wir Gottes Gnade, Liebe und die Versöhnung mit ihm. (Vgl. Hebr 8)

In den letzten Kapiteln lesen wir Ermahnungen, Ermutigungen und Warnungen für die zweifelnden Hebräer. Der Brief beinhaltet alles, was wir über Jesus wissen sollen und verdeutlicht klar seine Position, Größe und Herrlichkeit.

Unter diesem Link findest du eine gute Zusammenfassung des Briefs an die Hebräer.

Abschließend haben wir für dich auch einen Überblick über die Botschaften, die dieser ermutigende und lehrreiche Brief beinhaltet:

1. Jesus ist den AT-Propheten überlegen, weil die Offenbarungen die sie hatten nur teilweise waren. Gott hat uns durch Jesus eine vollkommene Offenbarung geschenkt. (Kap 1,1-3)

2. Jesus ist den Engeln überlegen, denn sie sind dienende Geister und geschaffen, Jesus aber ist der Schöpfer und regierende König. (Kap 1,4-14)

3. Jesus ist größer als Moses.

Moses war Diener am Haus Gottes, Jesus ist der Erbauer und Erhalter des Hauses. Moses war nur ein Diener, Jesus ein Sohn. (Kap 3,1-6)

4. Jesus ist größer als Josua. (Kap 4,6-13)

5. Jesu Priestertum ist größer als das levitische Priestertum. (Kap 7,1 – 8,6)

6. Der neue Bund ist besser als der alte Bund. (Kap 8,7 – 10,18)

7. Das himmlische Jerusalem ist besser als das Irdische. (Kap 12,18-24)

Sei Teil dieser aufbauenden Botschaft und starte mit uns eine neue Serie des Studierens und Staunens über die große Herrlichkeit und das Opfer Jesu Christi!

„Ich bitte euch, liebe Geschwister, weist dieses Wort der Ermutigung nicht ab! Ich habe mich ja so kurz wie möglich gefasst.“ (Hebr 13,22 NeÜ)

© Text von Stefanie Nicole.

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