Weil wir das Wort Gottes lieben und den ganzen Schatz heben wollen, der uns versprochen ist, widmen wir uns in dieser Serie dem erfolgreichen Bibelstudium. Dieser 5. Teil vertieft das Gelernte von letzter Woche: Karl Michael Pilsl, Pastor der Oase Church, gibt weitere Tipps und Tricks des guten Bibelstudiums, um die Tiefe einzelner Absätze und Verse erreichbar zu machen.
Verwende beim Lesen folgende 3 Fragen, die du dir immer wieder stellst:
1. Was sehe ich? Betrachte den Text.
2. Was bedeutet es? Interpretiere den Text.
3. Was mache ich damit? Lerne, die Erkenntnis für dich persönlich anzuwenden.
Ist die Bibel ein „Baum der Erkenntnis“, dessen viele Worte (die Blätter und Früchte) dich bereichern können, musst du ihn nur schütteln und der Segen wird auf dich herabfallen!
Um dir die Vorgehensweise dieser Fragestellung nahe zu bringen, nimmt Karl Michael heute diese Bibelstelle durch – Apostelgeschichte 4, 23-31:
Zuerst sehen wir uns den Kontext an:
In Apostelgeschichte 1 wird erzählt, wie Jesus in den Himmel aufgefahren ist. Bevor er verschwand, sagte er zu seinen Jüngern: „Ihr werdet meine Zeugen sein, in Jerusalem, Judäa, Samarien und bis an die Grenzen der Erde.“
Im Kapitel 2 fällt der Heilige Geist auf die Menschen nieder. 3000 Männer und Frauen wurden mit dem Geist Gottes gesegnet, womit die Kirche Jesu Christi begonnen hat.
Danach wurden den Anhängern gedroht, nicht mehr im Namen Jesu Christi zu predigen. Petrus und Johannes wurden gefangen genommen und ausgepeitscht, doch man ließ sie wieder frei.
Apostelgeschichte 4, 23-31: 23 Sobald Petrus und Johannes wieder auf freiem Fuß waren, gingen sie zu den Mitchristen und berichteten ihnen, was die führenden Priester und die Ratsältesten zu ihnen gesagt hatten. 24 Die Reaktion der Versammelten auf das, was sie hörten, war, dass sich alle gemeinsam und einmütig an Gott wandten. Mit lauter Stimme beteten sie: »Du großer Herrscher! Du bist es, der den Himmel, die Erde und das Meer geschaffen hat, ´das ganze Universum` mit allem, was darin ist. 25 Du bist es auch, der durch unseren Vater David, deinen Diener, geredet hat, als dieser, vom Heiligen Geist geleitet, sagte: ›Was soll das Aufbegehren der Nationen? Was bringt es den Völkern, nutzlose Pläne zu schmieden? 26 Die Könige dieser Welt haben sich zum Angriff bereitgemacht,und die Machthaber haben sich miteinander verbündet zum Kampf gegen den Herrn und gegen seinen Gesalbten.‹
Hier zitieren die Versammelten Psalm 2, in dem König David sagt, Herrscher werden sich gegen Jesus Christus aufbäumen. Sie werden Christus und die Seinen verfolgen – so ist es ja tatsächlich gekommen! Siehst du das?
27 Und so ist es tatsächlich gekommen: Hier in dieser Stadt haben sich Herodes und Pontius Pilatus zusammen mit den heidnischen Nationen und den Stämmen Israels gegen deinen heiligen Diener Jesus verbündet, den du gesalbt hast. 28 Doch indem sie so vorgingen, ist genau das eingetreten, was du in deiner Macht vorherbestimmt hattest und was nach deinem Plan geschehen sollte. 29 Höre nun, Herr, wie sie uns drohen, und hilf uns als deinen Dienern, furchtlos und unerschrocken deine Botschaft zu verkünden. 30 Erweise deine Macht, und lass durch den Namen deines heiligen Dieners Jesus Kranke geheilt werden und Wunder und außergewöhnliche Dinge geschehen!« 31 Nachdem sie in dieser Weise gebetet hatten, bebte die Erde an dem Ort, an dem sie versammelt waren. Sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und verkündeten die Botschaft Gottes weiterhin frei und unerschrocken.
WOW … die Erde bebte! Das kann auch heute noch passieren, denn Gott ist ein Gott der Wunder! Lasst uns auf die Knie gehen und singen, loben und preisen! Dann wird die Erde erbeben und Wunder werden geschehen!
Nun nehmen wir den Absatz auseinander, um ein Bild darüber zu bekommen, welche Früchte dieses „Zweiglein“ trägt:
1. Was sehe ich? Was ist das Thema?
2. Was bedeutet es? Interpretiere den Text.
3. Was mache ich damit? Lerne, die Erkenntnis für dich persönlich anzuwenden.
Das Thema dieses Absatzes ist: DIE NACHFOLGER JESU BETEN!
Ja, sie beteten! Diesen ersten Jesus-Nachfolgern wurde gedroht, sie wurden verfolgt, weil sie in Seinem Namen auftraten. Doch sie kamen wieder zusammen, bildeten eine starke und kraftvolle Gemeinschaft, beteten und richteten sich erneut auf Gott aus. Aus diesem Gebet können wir folgendes herauslesen:
1. Es ist ein Gebet mit Perspektive.
Sie richteten sich voll uns ganz auf Gott aus und ließen alles Nebensächliche weg. Sie verhielten sich weise, indem sie darauf zurückgriffen, was sie wissen: Gott ist ihr Versorger! Sie stärkten sich gegenseitig in gemeinschaftlicher Ausrichtung. Siehe Vers 24.
Das kannst du dir herausholen: – Nutze deine Gemeinschaft mit anderen Christen, um gemeinsam zu beten und dich auf Gott auszurichten. – Weißt du wirklich, mit wem du sprichst, wenn du betest? Er ist „Unser Vater, der du bist im
Himmel“, der Allmächtige! Beschäftige dich gerne nochmal mit dem Vater unser, das diese wichtige Sache ganz genau erklärt.
2. Es ist ein ausgeglichenes/ausgewogenes Gebet.
Wir sehen in diesem Gebet Anbetung, Lob und Preissagung, ebenso wie Bitten. Sie gehen nicht vor dem Vater mit persönlichen Wunschlisten, nein, sie bitten Gott um Furchtlosigkeit und Stärke! Siehe Vers 29.
Das kannst du dir herausholen: – Wirst du verfolgt oder von anderen Menschen in irgendeiner Form klein gemacht, geh zum Vater und bitte ebenso um Furchtlosigkeit und Weisheit. – Bitte Gott um die Kraft, Licht und Salz der Erde zu sein und leuchte unerschrocken für andere. Die herrliche Botschaft Jesu Christi soll in die Welt getragen werden – durch dein furchtloses und voller Barmherzigkeit durchdrungenes Leben kannst du die Außergewöhnlichkeit dahinter zu Tage bringen. – Beginne dein Gebet immer mit Lob und Anbetung. Und danke zuerst, bevor du Gott deine Bitten vorträgst.
3. Es ist ein spezifisches Gebet.
Die Versammelten wussten genau, was sie wollten! Siehe Vers 29 und 30.
Das kannst du dir herausholen: – Das Gebet für die Errettung der ganzen Welt kann Gott nicht erhören! Gott liebt ernsthafte Gebete, indem du ihm spezifisch sagst, was du willst. Er liebt es, wenn du einzelne Menschen beim Namen nennst oder an spezielle Situationen denkst, die du ganz spezifisch ins Gebet hineinbringst. – Geh mit Gott in ein persönliches Gespräch, indem du lernst, dein Herz offen vor ihm auszubreiten. Das funktioniert besser, wenn du mal alle vorgefertigten Gebete außer Acht lässt und du dich ihm ganz hingibst. Lass dich ein auf die Beziehung mit ihm und nimm seine Einladung an, durch den Geist mit ihm in Kontakt zu treten.
4. Es ist ein Gebet, das Gott erhört hat.
Sie kamen mit Lob und Preis vor Gott und dankten ihm, danach wurden sie mit dem Heiligen Geist erfüllt, wir du im Vers 31 lesen kannst.
Das kannst du dir herausholen: – Nähere dich unserem Vater mit demütigen und reinem Herzen. Lobe und preise ihn. Den Rest übernimmt er, der allmächtige und große Gott!
Um das meiste aus diesem Schatz herauszuholen brauchst es:
1. Das richtige Herz: siehe Teil 1+ 2 der Predigt-Serie
2. Die richtige Methode: siehe Teil 3 + 4 der Predigt-Serie
3. Die richtige Zeit: Es gibt keinen wichtigeren Termin, als mit Gott in Beziehung zu treten und mit ihm Gemeinschaft zu haben! Wenn du erst beginnst, dich diesbezüglich neu auszurichten, dann schreibe dir bewusst den Termin „Mit Gott Gemeinschaft haben“ in deinen Kalender! Nimm dir Zeit, die Bibel zu lesen, sie immer besser deuten zu können und im Gebet vor ihn zu treten. Er wartet auf dich, um dir Anteil zu geben an seiner großen Herrlichkeit!
© Text von Monika Schützl
Hier gehts zur Botschaft!
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